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476 Route 74. KAIRO. Gâmia Mohammed Ali. die zwiebelförmigen Kuppeln und die bunten Fayence-Ornamente
persischen Stils bemerkenswert. Im Hof sind antike und einige
schöne byzantinische Säulen verwendet. Die arg zugerichteten Lî-
wâne
haben noch die alte farbige Kassettendecke; der jetzt bis auf
die Trommel eingestürzte Kuppelbau vor der Gebetnische ruht, wie
in der Merdani-Moschee (S. 472), auf altägyptischen Granitsäulen.

Die Gâmia Mohammed Ali (Pl. E F 6), nach dem Bau-
material
meist die Alabastermoschee genannt, wurde 1824 be-
gonnen
, aber erst unter Mohammed Ali’s Nachfolger Saîd 1857
vollendet. Baumeister war der Grieche Jûsuf Boschna aus Kon-
stantinopel
, der sie mit griechischen Werkführern nach dem Vorbild
der Nuri Osmanié-Moschee (S. 578) ausführte. Die hohen über-
schlanken
Minarette sind ein Wahrzeichen der Stadt. Der Vorhof,
mit einer Hanefîje (S. 475), ist von überwölbten Galerien umgeben.
Der *Betsaal, ein byzantinischer Kuppelbau auf vier quadrati-
schen
Pfeilern, ist durch die großen Verhältnisse und die Art der
Beleuchtung sehr schön; l. vom Eingang das Grab Mohammed
Ali’s
( 1849).

An der SW.-Mauer der Zitadelle, gegenüber dem Vizekönigl.
Palast
, hat man, besonders gegen Abend, eine herrliche *Aussicht
über die Stadt mit ihren zahllosen Minaretten und Kuppeln. Im
N. und W. überblickt man Windmühlenhügel und grünes Flachland,
durch welches sich der Nil hinzieht; im W. die Pyramiden von Gîze.

Weit großartiger ist der Blick von dem **Mokattamgebirge oder
Gebel Gijûschi, bei der gleichnam. allseitig sichtbaren Moschee aus der
Fâtimidenzeit (1085); Zugang (½ St.) vom Bâb el-Gebel (Pl. F 6), dem
Bergtor der Zitadelle. Ein Nebenweg führt r. nach dem am kahlen
Bergabhang malerisch gelegenen Kloster der Bektaschi, eines türkischen
Derwischordens.

Durch das Bâb el-Attaba (Bâb el-Atabeg; Pl. F 5), das Nordtor der
Zitadelle, gelangt man an dem Friedhof Karâfet Bâb el-Wezîr (Pl. F 5)
vorüber nach den Mamlukengräbern (vgl. S. 480).

c. Die Neustadt.

Im W. des Ezbekîje-Gartens und des Opernplatzes (S. 467),
westl. von der eleganten Schâria Kamel (Pl. B C 2, 3) und der
Schâria Abdîn (Pl. C 3, 4; S. 467), breiten sich bis zum Nil und
dem Ismaîlîje-Kanal die neuen Stadtviertel Ismaîlîje und
Tewfîkîje aus, letzteres, nach dem Khediven Tewfik (S. 466) be-
nannt
, das jüngste. Hier liegen mehrere der großen Hotels, die
meisten Ministerien und Konsulate, die Großbanken, sowie viele
Paläste reicher Europäer, Levantiner und ägyptischer Großen.

Ismaîlîje und Tewfîkîje sind durch die breite und verkehr-
reiche
Schâria Bûlâk (Pl. B A 3; Straßenbahn Nr. 2, s. S. 462)
geschieden, die von dem Ezbekîje-Garten nach der Brücke Abu’l-
Êle
(Pl. A 3) und dem Stadtteil Bûlâk führt. Am Nil entfaltet sich
hier namentlich vom Oktober bis Dezember ein buntes Volksleben,
wenn der Wasserstand die Warenzufuhr aus Oberägypten, Nubien